Das vierte Graphit Festival für Illustration und Kunst startet morgen in Erfurt und bietet auch 2024 ein vielseitiges Programm. Im Kontor im Erfurter Norden, aber auch im Retronom, Schambrowski und auf Tour durch die ganze Stadt führen euch die Veranstalter:innen. Ein besonderes Highlight und Novum in diesem Jahr sind die „Double-Features“, die eine Kombination aus Vortrag und Workshop bieten und somit eine intensivere Auseinandersetzung mit den Künstlern und ihren Themen ermöglichen, sagt Graphit-Teammitglied Stefan Kowalczyk.
Graphit Festival in Erfurt startet
Der Erfurter Illustrator erklärt, dass man als Kreativschaffender in der Illustration meist selbstständig und allein arbeitet. Um Möglichkeiten zu bieten, sich upzudaten, organisiert der Graphit e. V. das Festival alle zwei Jahre. „Nicht nur, um zahlreiche Techniken der Illustration auszuprobieren. Auch ist der Austausch über kommende Trends oder die Auseinandersetzung mit aktuellen Problemen und ihren Lösungen aus Sicht der Kreativen essenziell. Das ist mehr als bloßes Netzwerken oder Weiterbildung. Graphit schafft neue Impulse und lädt die kreativen Batterien auf. Beides kann unsere Gesellschaft gut gebrauchen“, sagt er.
Einblicke von Profis
Zur Eröffnung am Freitag gibt es Vorträge und kurzweilige Einblicke von Profis in speziellen Disziplinen, die man so sonst nicht in unseren Breiten trifft. So ist die Schriftgestalterin Chris Campe aus Hamburg zu Gast, um ihre Arbeit im Feld der Schriftgestaltung vorzustellen. Elsa Perry aus Paris kommt vorbei und spricht über ihre Arbeit an Animationsfilmen, unter anderem für die Sendung Karambolage bei Arte. Beide, Chris und Elsa, geben beim Graphit auch Workshops, die aber leider schon ausgebucht sind.
„Noch Platz ist dagegen am Samstagabend, wo wir im Retronom wieder unseren Graphit-Battle veranstalten. Das ist ein Illustrationswettstreit, bei dem Kreative vor Publikum gegeneinander antreten und reingerufene Begriffe zeichnen müssen, bevor die Zuschauenden abstimmen, wer gewonnen hat. Das ist ein Riesengaudi und bringt auch die nötige Partystimmung, um die Nacht durchzutanzen“, prophezeit Stefan.
Geführte Skizzentour durch Erfurt
Zudem seien noch Plätze für die geführte Skizzentour durch Erfurt Nord frei, für die man sich online anmelden muss: „Da schauen wir uns interessante Plätze wie auch Orte baubezogener Kunst der DDR an, die man so noch nicht gesehen hat. Hier ist viel Spannendes zu erfahren, sodass man auch ohne Zeichenerfahrung mitkommen und neue Eindrücke mitnehmen kann“, erläutert der Illustrator.
Illustrationen erzählen uns Geschichten
Also lasst euch die Chance nicht entgehen, das Graphit-Festival einen Besuch abzustatten, denn laut Stefan ist Illustration ein wesentlicher Teil unserer visuellen Kultur und in vielen Bereichen unseres Lebens kaum weg zudenken. „Egal ob auf Produktverpackungen, in Schulbüchern, in der Werbung, in Computerspielen, im öffentlichen Raum – zum Beispiel auf Schildern oder zur Erklärung von komplexen Sachverhalten mit einfachen Mitteln, zum Beispiel in Gebrauchsanweisungen oder in Infografiken. Aber auch in vielen größeren Dingen steckt Illustration: Autos, Möbel, Bekleidung und die meisten Produkte, die wir nutzen. Sie waren alle einmal die Illustration einer Idee auf Papier oder am Computer, bevor sie für uns produziert wurden. Nicht zuletzt sind auch die Häuser und Städte, in denen wir leben, irgendwann mal Illustrationen gewesen, die dann als Grundlage für die weitere Umsetzung dienten. Illustrationen klären auf, erzählen uns jeden Tag Geschichten und zeigen uns die Dinge, die man sich sonst nicht vorstellen kann. Das bestimmt unsere Sicht auf die Welt – jeden Tag.“
Hard Facts:
- Wann: 27. bis 29. September
- Wo: Erfurt (Kontor, Schambrowski, Retronom)
- Alle Infos: graphit-festival.de
- Anmeldung Tour am 29. September: thueringen-kreativ.de
- Graphit-Battle: 28. September | 20 Uhr | Retronom
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