Die Sonne lacht und ihr genießt den Tag. Draußen, wo sonst? Eigentlich würdet ihr gerne alles draußen erleben, das Wetter passt ja. So ergeht es bei den heißen Tagen den vergangenen Wochen so einigen. Doch nicht nur Konzerte und Theateraufführungen finden derzeit in ganz Thüringen unter freiem Himmel statt, auch Filmfans können ihrer Leidenschaft seit geraumer Zeit im Freien frönen. Der Freistaat bietet auch 2024 einige Möglichkeiten für Cineasten, die verschiedensten Leinwandgenüsse an der frischen Luft zu erleben. Ob in Erfurt, Saalfeld, Heldburg oder Tambach-Dietharz – der Kinosommer hat längst begonnen. Grund genug, um einen Blick in die Spielpläne der kommenden Wochen werfen.
Open-Air-Filmgenuss in Erfurt
Die Outdoor-Kinotage im egapark sind bereits gestartet. An sechs Abenden können Filmfans unter dem Sternenhimmel auf der Parkbühne die verschiedensten Streifen sehen. Bis 17. August sind noch vier Vorführungen geplant. Eines der Highlights könnt ihr am 3. August erleben, dann wird der Film „Poor Things“ gezeigt. Der oscarprämierte Film erzählt die Geschichte einer Frau, die von den Toten zurück ins Leben geholt wird und wissbegierig die Welt entdecken will. Außerdem im Programm Back to Black (6. Juli), Eine Million Minuten (20. Juli) und Twisters (17. August).
Alle Infos unter: www.egapark-erfurt.de.
Wer „Poor Things“ lieber in der Altstadt von Erfurt sehen will, hat dazu am 17. August um 20.30 Uhr beim Open-Air-Kino im Kulturhof zum Güldenen Krönbacken in Erfurt die Chance. Der Kinoklub Erfurt zeigt dort jedes Jahr cineastische Perlen an lauen Sommerabenden. Das Team des kleinen Programmkinos wählt die Filme sorgfältig aus und organisiert das Sommerkino mit viel Liebe zum Detail. Am 27. Juli versetzt euch dort zum Beispiel „Barbie“ in die nostalgische Stimmung des letzten Sommers. In Greta Gerwigs Verfilmung zur weltberühmten Puppe verlässt Barbie ihre Heimat, weil sie sich nicht perfekt genug fühlt, und versucht ihr Glück in der realen Welt. Am 9. August inspiriert euch „Der Club der toten Dichter“ mit der Geschichte eines Englischlehrers (Robin Williams), der seine Schüler ermutigt, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Der Film gewann 1990 einen Oscar für das beste Originaldrehbuch und erhielt bei den British Academy Film Awards die Auszeichnung als Bester Film. Mehr unter: www.kinokluberfurt.de.
„The Summer of Simon“
Den dritten Draußenkino-Spot findet ihr im Haus Dacheröden. Am 23. August wird dort „The Summer of Simon“ gezeigt. Der Film erzählt die Geschichte des 19-jährigen Simon aus Erfurt, der Amerika durchqueren und mit seinem Rollstuhl über die Golden Gate Bridge in San Francisco fahren möchte. Besonders an dieser Vorführung ist, dass die Hälfte des Eintrittsgeldes an das Kinderhospiz Tambach-Dietharz geht. Alle Infos: www.herbstlese.de.
Filmabende in Jena
Der Theatervorplatz in Jena ist bekannt dafür, besonders gut für Konzerte geeignet zu sein. Doch nicht nur dafür. Ab Mitte Juli bietet die FilmArena dort die Möglichkeit, in die Welt des großen Kinos einzutauchen. Bis zum 13. August kommen Filmliebhaber unter freiem Himmel voll auf ihre Kosten. Als Einstieg wird am 14. Juli „Die Herrlichkeit des Lebens“ gezeigt, ein Film, der die Zuschauer in die Welt von Franz Kafka entführt, der kurz vor seinem Tod noch einmal die große Liebe erfahren durfte. Ein besonderes Highlight für alle Studio-GhibliFans gibt es am 23. Juli: Unter dem Sternenhimmel könnt ihr „Prinzessin Mononoke“ sehen. Wie andere Filme von Hayao Miyazaki thematisiert auch dieser die Umweltzerstörung und die Frage, ob eine echte Koexistenz von Menschen und Natur möglich ist. Eine Anime-Ikone.
Mehr: www.kulturarena.de/filmarena.html.
In der Zeiss-Stadt gibt es jedoch nicht nur eine Filmlocation. Ihr habt zudem die Möglichkeit, im Kulturschlachthof einen cineastischen Abend zu verbringen, mit anschließendem Diskussionsforum, bei dem geladene Referent:innen teilnehmen. Am 16. Juli steht „Der zweite Anschlag“ auf dem Programm. Weiter Infos findet ihr hier: kulturschlachthof-jena.de.
Sommerkino in Saalfeld
Zum dritten Mal lädt das Bildungszentrum Saalfeld zum Freiluftkino ein. Vom 21. Juni bis 29. Juli können Besucher:innen Kinogenuss im wunderschönen Schlosspark mit der Kulisse des barocken Saalfelder Schlosses erleben. Bei schlechtem Wetter wird die Vorführung in die Orangerie verlegt. Auf rund 80 Liegestühlen könnt ihr es euch bequem machen. Der 10. und 24. Juli steht im Zeichen der kleinen Gäste, dann wird ,,Findet Nemo‘‘ und ,,Die Monster Uni‘‘ gezeigt. Mit dem romantischen Drama ,,Call Me by Your Name‘‘, in dem uns Regisseur Luca Guadagnio und Schauspieler Timothée Chalamet ins sonnendurchflutete Norditalien des Jahres 1983 entführt, findet das Saalfelder Sommerkino am 29. Juli sein Ende. Alle Infos: www.bz-saalfeld.de.
GOTHAsür zu Gast im Südbad
Das Sommerkino an der Gothasür lädt zu magischen Filmabenden unter freiem Himmel ein. Vom 27. Juli bis 17. August verwandelt sich das Südbad im Riedweg jeden Freitag um 20 Uhr in eine große Leinwand. Als erstes können sich die kleinen Filmfreunde am 27. Juli auf „Ich – Einfach unverbesserlich“ freuen, der von Gru handelt, einem Superschurken, der mit gemeinen Schurkenstreichen Furcht und Schrecken verbreitet. Gefolgt von dem Top-Film aus 2023,, Barbie‘‘ (3. August), ,,Zwei zu Eins‘‘ (10. August) und weiteren. Erfahrt mehr unter: www.gotha-adelt.de/sommerkino.
Auch in diesem Jahr veranstaltet der Kunst- und Kulturverein Mühlberg wieder ein Sommerkino auf der Mühlburg. Vom Freitag, den 28. Juni, bis zum 23. August werden insgesamt fünf Filme gezeigt. Am 12. Juli steht die Kriminalkomödie „Guglhupfgeschwader“ auf dem Programm. Der Film ist der achte Teil der Heimatkrimi-Reihe um den Polizisten Franz Eberhofer. Diesmal gerät der Sohn der Inhaberin einer Lottoannahmestelle in Schwierigkeiten und Eberhofer versucht zu helfen, indem er tief in den Sumpf der Kriminalität eintaucht. Für Kinder wird am 9. August „Wonka“ gezeigt, die Vorgeschichte zu dem bekannten Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“.
Mehr unter: www.facebook.com/SommerkinoMuehlburg.
Sommerkino in Tambach-Dietharz
Aus einer lustigen Idee heraus hat sich das Sommerkino in Tambach-Dietharz mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Veranstaltungskalenders gemausert und das diesjährige Programm hat einiges zu bieten. Den Start macht der Hollywood-Hit „Barbie“ am 9. August und der Oscar-Gewinner „Oppenheimer“ am 10. August. Für gute Laune sorgen die Komödien „Fack ju Göthe“ (11. August) und „American Pie 2“ (15. August). Und was wäre der Kinosommer in Tambach-Dietharz ohne ein großes Highlight? Am Freitag, den 16. August, wird „Die Seele des Waldes“ gezeigt. Stefan Erdmann war über Jahre mit seinen Kameras unterwegs und hat die vielfältigen Waldlandschaften Deutschlands in beeindruckenden Stimmungen erkundet und gefilmt. Er wird live vor der Kinoleinwand sein und seinen Film kommentieren.
Alle Infos unter: sommerkino-tambach.de
Freiluft-Filmgenuss in Rudolstadt
Das Literaturmuseum Schillerhaus in Rudolstadt lädt diesen Sommer zum Filme schauen ein. Vom 24. Juli bis 30. August kommen Cineasten dort auf ihre Kosten. Am 2. August wartet „Der Kolibri – Chronik einer Liebe“ auf euch, eine unkonventionelle und zutiefst berührende Familiengeschichte mit vielen Schicksalsschlägen und großen Verlusten. Auch für die Historiker unter euch gibt es etwas Besonderes: Am 23. August wird „Die Gärtnerin von Versailles“ gezeigt. Hier erhält die unkonventionelle Landschaftsgärtnerin Sabine De Barra vom obersten Gartenarchitekten des Königs, André Le Nôtre, den Auftrag, einen Barockgarten zu bauen. Und hier gehts zum Programm: schillerhaus.rudolstadt.de/veranstaltungen.
In den Thüringer Bauernhäusern in Rudolstadt laufen zudem bis zum 19. Juli jeweils von 21.30 bis 23.30 Uhr die verschiedensten Streifen. So zum Beispiel die Verfilmung von Olivier Bourdeauts Roman „Warten auf Bojangles“. Diese märchenhafte Tragikomödie beschreibt die aufwühlende Liebesgeschichte eines Paares aus der Sicht ihres kleinen Sohnes. Alle Infos unter: bauernhaeuser.rudolstadt.de/veranstaltungen.
Open-Air-Kino in Teistungen
Kurz und knackig wird es am Freitag, den 30. August, im Eichsfeld. Circa fünf bis sechs Kurzfilme werden um 20 Uhr am Grenzlandmuseum auf einer Leinwand am ehemaligen DDR-Beobachtungsturm präsentiert. Die Filme beleuchten anhand der dargestellten Schicksale die Teilung Deutschlands sowie das Thema Flucht und Grenze aus historischer Perspektive. Der Nachwuchsregisseur Harry Besel ist zu einem Hintergrundgespräch eingeladen. Am darauffolgenden Tag, ebenfalls ab 20 Uhr, wird der Jugendfilm „Zuckersand“ gezeigt. Die Tragikomödie behandelt den Alltag in der DDR und das Leben an der innerdeutschen Grenze aus der Perspektive eines Zehnjährigen. Im Grenzlandmuseum wird der Drehbuchautor und Regisseur Dirk Kummer über die Entstehung des Films sprechen und Fragen der Gäste beantworten.
Mehr unter: www.grenzlandmuseum.de.
Last but not least erwarten euch auf der Festwiese in der Freizeitanlage in Plauen vom 15. bis 17. Juli um jeweils 14 Uhr zwei Film-Vorstellungen (www.freizeitanlage-plauen.de). Vom 23. bis 25. August flimmern auf der Veste Heldburg Filme über eine Outdoor-Leinwand, die Drehorte, Persönlichkeiten und historische Bezüge zu Thüringen thematisieren. Am Sonntag soll es zudem ein spannendes Programm speziell für Kinder und Jugendliche geben.
Infos unter: veste-heldburg.com.